zahnmedizin-wiesbaden.logo
Abrasion – Was tun bei Zahnabrieb?

Abrasion – Was tun bei Zahnabrieb?

Durch wiederholtes Pressen und Knirschen der Zähne kommt es zur Attrition, die sich an den Schneide- und Backenzähnen bemerkbar macht. Bei dieser Form des Abriebs entsteht die Schädigung durch das regelmäßige reflektorische Berühren der Zähne. Das bedeutet, dass die Kauflächen durch das Aneinanderreiben förmlich abgeschabt werden. Hauptursache hierfür ist der oben erwähnte Bruxismus, der sich im Zähneknirschen oder festen Zusammenbeißen äußert.

Dieser Vorgang gehört zu den sogenannten parafunktionellen Handlungen, also Verhaltensweisen, die nicht der eigentlichen Funktion der Zähne – dem Zerkleinern von Nahrung – entsprechen. Die Gründe dafür liegen oft im psychosozialen Bereich. Vor allem Stress und innere Anspannung führen zu nächtlichem Pressen und Knirschen der Zähne.

Es ist wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, um weiteren Zahnabrieb zu verhindern und bestehende Schäden zu behandeln.

Präventive Maßnahmen

Hier sind einige Tipps und Empfehlungen, um Zahnabrieb zu reduzieren:

Richtige Putztechnik

Die richtige Putztechnik spielt eine entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Abrasionen. Verwenden Sie immer eine weiche Zahnbürste, um unnötigen Druck auf den Zahnschmelz zu vermeiden. Aggressives Schrubben sollte ebenfalls vermieden werden, da es den Zahnschmelz beschädigen kann. Stattdessen sollten Sie in kreisenden oder vertikalen Bewegungen putzen, um Ihre Zähne schonend und effektiv zu reinigen.

Zahnpasta

Die Wahl der richtigen Zahnpasta ist wichtig, um den Zahnschmelz zu schützen. Verwenden Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta, die den Zahnschmelz stärkt und vor Karies schützt. Abrasive Zahnpasten und Whitening-Produkte mit Schleifpartikeln sollten vermieden werden, da sie den Zahnschmelz unnötig abnutzen können.

Ernährung

Säurehaltige Lebensmittel und Getränke, wie Zitrusfrüchte, Softdrinks und Essig, können den Zahnschmelz erodieren. Reduzieren Sie daher deren Konsum und spülen Sie nach dem Verzehr den Mund mit Wasser aus. Dadurch wird die Säure verdünnt und der Zahnschmelz geschützt.

Mundhygiene-Routine

Um Abrasionen zu vermeiden, sollten Sie nach dem Verzehr von sauren Lebensmitteln mindestens 30 Minuten warten, bevor Sie Ihre Zähne putzen. Verwenden Sie zudem eine Mundspülung mit Fluorid, um den Zahnschmelz weiter zu stärken und vor Erosion zu schützen.

Zähneknirschen

Bruxismus, auch bekannt als Zähneknirschen, kann zu erheblichem Zahnabrieb führen. Tragen Sie bei nächtlichem Zähneknirschen eine Schutzschiene, um Ihre Zähne zu schützen. Zusätzlich können Entspannungsübungen dabei helfen, Stress abzubauen, der oft die Ursache für Bruxismus ist.

Regelmäßige Zahnarztbesuche

Lassen Sie Ihre Zähne mindestens zweimal im Jahr kontrollieren. Regelmäßige Zahnarztbesuche sind wichtig, um den Zustand Ihres Zahnschmelzes zu überwachen und eventuelle Schädigungen frühzeitig zu erkennen. Besprechen Sie mit Ihrem Zahnarzt geeignete Maßnahmen, um weiteren Zahnabrieb zu verhindern und Ihre Zahngesundheit zu erhalten.

Zahnstein – woher kommt er, und wie wird er entfernt?

Behandlungsmöglichkeiten von Abrasionen durch den Zahnarzt

Leichte Abrasionen sind unvermeidbar, da säurehaltige oder harte Lebensmittel zu normalen, alltäglichen Abnutzungsprozessen der Zähne führen. Mit zunehmendem Alter treten sie daher unweigerlich stärker in Erscheinung. Es ist jedoch wichtig, diese Schädigungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um größere Spätfolgen zu vermeiden.

Die Behandlung von Abrasionsschäden hängt vom individuellen Befund ab. Je früher Patienten eine zahnärztliche Behandlung in Anspruch nehmen, desto länger kann die eigene Zahnsubstanz erhalten und ein Zahnverlust vermieden werden.

Frühstadium: Prophylaxe und Aufklärung

  • Zahnärztliche Prophylaxe: Regelmäßige professionelle Zahnreinigung zur Entfernung von Plaque und Zahnstein.
  • Aufklärung über die richtige Zahnputztechnik: Beratung zur Vermeidung von mechanischem Abrieb durch falsches Zähneputzen.

Fortgeschrittenes Stadium: Wiederherstellung des Zahnmaterials

  • Füllungen: Bei kleineren Schädigungen können die betroffenen Zähne durch Füllungen repariert werden.
  • Überkronungen: Beschädigte Zähne werden mit Kronen versehen, um die Zahnfunktion und -ästhetik wiederherzustellen.
  • Zahnersatz: Bei starkem Abrieb, der zu Zahnverlust führt, wird passender Zahnersatz eingesetzt.

Zähneknirschen: Aufbissschiene

  • Individuell angepasste Aufbissschiene: Schützt vor weiterem Abrieb durch nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus).

Bereits abgetragene Zahnhartsubstanz kann zwar nicht regeneriert werden, aber eine frühzeitige Behandlung bei durch unsere Zahnärzte hilft, das Fortschreiten von Abrasionsschäden zu stoppen und die Zähne zu schützen.

Fazit zur Abrasion der Zähne

Vermeiden Sie aggressive Putztechniken und abrasive Zahnpasten, um Ihren Zahnschmelz zu schützen. Reduzieren Sie den Kontakt mit säurehaltigen Lebensmitteln und Getränken und spülen Sie nach dem Verzehr den Mund aus. Lassen Sie sich regelmäßig von Ihrem Zahnarzt untersuchen und beraten, um Abrasionsschäden frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Durch eine Kombination aus Prävention und geeigneten Behandlungen können Sie weiteren Zahnabrieb verhindern und Ihre Zahngesundheit langfristig erhalten.