Zahnschmelz: Reparieren, Aufbauen & Stärken

Zahnschmelz: Reparieren, Aufbauen & Stärken

Der Zahnschmelz, die härteste Substanz im menschlichen Körper, schützt unsere Zähne wie eine natürliche Rüstung vor Abnutzung, Säuren und Bakterien – und ist dennoch ein empfindliches Gut, das besonderer Pflege bedarf.

Wie ist Zahnschmelz aufgebaut, welche Funktionen erfüllt er, und wie kann man ihn effektiv schützen?

Was genau ist Zahnschmelz?

Zahnschmelz (auch Adamantin genannt) ist die äußerste Schicht der Zahnkrone und bildet die Schutzbarriere unserer Zähne. Er ist die härteste Substanz des menschlichen Körpers und widersteht selbst großem Druck, der beim Kauen entsteht. Diese außergewöhnliche Härte entsteht durch den hohen Gehalt an mineralischen Substanzen wie Calcium, Magnesium, Natrium und Phosphor.

Die Entwicklung des Zahnschmelzes ist bereits vor dem Durchbruch der Zähne in die Mundhöhle abgeschlossen. Als totes Gewebe ist Zahnschmelz jedoch weder durchblutet noch mit Nerven durchzogen, was ihn schmerzunempfindlich macht. Gleichzeitig bedeutet dies, dass der Zahnschmelz nicht regeneriert werden kann – einmal abgenutzter Schmelz ist unwiederbringlich verloren.

Anatomie und Aufbau des Zahnschmelzes

Zahnschmelz bedeckt die gesamte Zahnkrone und erreicht eine Dicke von bis zu 2,5 Millimetern. Unter dem Zahnfleisch bedeckt er jedoch nicht die Zahnwurzel.

Sein Aufbau besteht aus mikroskopisch kleinen Kristallstrukturen, sogenannten Prismen, die senkrecht zum darunterliegenden Zahnbein (Dentin) verlaufen. Zwischen diesen Prismen sorgt ein stabilisierender Zwischenprismenschmelz für zusätzliche Festigkeit.

Der mineralische Zahnschmelz glänzt aufgrund seiner kristallinen Struktur leicht. Mit einer Mohshärte von 5 gilt er als das härteste Gewebe im menschlichen Körper.

Funktionen des Zahnschmelzes

Zahnschmelz erfüllt mehrere essenzielle Aufgaben:

  1. Schutz vor Abnutzung:
    Er schützt den Zahn vor mechanischer Abnutzung durch Kauen und Beißen.
  2. Säureschutz:
    Der Zahnschmelz bietet eine Barriere gegen Säuren aus Lebensmitteln und Getränken, die den Zahnschmelz angreifen und entkalken können.
  3. Temperaturausgleich:
    Er gleicht Temperaturschwankungen aus und schützt so die sensibleren inneren Schichten des Zahns.
  4. Bakterienschutz:
    Er verhindert, dass Bakterien in das Zahninnere eindringen und Schäden verursachen.

Ein spezielles Schmelzoberhäutchen, das sich aus Bestandteilen des Speichels bildet, liegt unsichtbar auf dem Zahnschmelz. Diese Schicht bietet zusätzlichen Schutz und hat eine Reparaturfunktion, erneuert sich jedoch kontinuierlich und wird beim Zähneputzen entfernt.

Zahnschmelzabbau: Ursachen und Symptome

Zahnschmelzabbau (dentale Erosion) beschreibt den Verlust der schützenden Zahnschmelzschicht.

Dieser kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden:

  • Säurehaltige Nahrungsmittel: Häufiger Verzehr von Lebensmitteln und Getränken mit niedrigem pH-Wert, wie Fruchtsäfte, Zitrusfrüchte oder Limonaden, führt zur Erweichung und schließlich zum Abbau des Schmelzes.
  • Mechanische Abnutzung: Nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus) kann den Zahnschmelz mechanisch abtragen.
  • Häufiges Erbrechen: Magensäure, die beim Erbrechen in die Mundhöhle gelangt, greift den Zahnschmelz stark an.

Symptome des Zahnschmelzabbaus:

  • Empfindlichkeit: Zähne reagieren schmerzhaft auf heiße, kalte oder süße Speisen.
  • Verfärbungen: Durch den Verlust des Zahnschmelzes wird das darunterliegende gelbliche Dentin sichtbar.
  • Transparenz: Vor allem die Kanten der Frontzähne wirken durchsichtig.
  • Oberflächenveränderungen: Sprünge, Dellen oder matte Stellen können auf den Zähnen sichtbar werden.

Wie kann Zahnschmelz geschützt werden?

Da sich Zahnschmelz nicht regenerieren kann, ist der Schutz des vorhandenen Schmelzes von entscheidender Bedeutung. Folgende Maßnahmen helfen, den Zahnschmelz zu erhalten:

  1. Optimale Mundhygiene:
    • Verwenden Sie eine Zahnbürste mit weichen Borsten, um mechanische Abnutzung zu vermeiden.
    • Nutzen Sie eine fluoridhaltige Zahnpasta, die den Schmelz stärkt.
    • Vermeiden Sie stark schmirgelnde Zahnpasten, die den Schmelz weiter abtragen können.
  2. Ernährung anpassen:
    • Reduzieren Sie den Konsum säurehaltiger Lebensmittel und Getränke.
    • Spülen Sie den Mund nach dem Verzehr säurehaltiger Speisen mit Wasser aus, um Säuren zu neutralisieren.
  3. Fluoridprodukte:
    • Fluoridhaltige Mundspülungen und Gelees (z. B. Elmex Gelee) können helfen, den Zahnschmelz zu remineralisieren und widerstandsfähiger gegen Säureangriffe zu machen.
  4. Regelmäßige zahnärztliche Kontrollen:
  5. Neutralisation der Säuren:
    • Das Kauen von zuckerfreiem Kaugummi regt die Speichelproduktion an und neutralisiert Säuren im Mund.

Zahnschmelz ist wichtig

Zahnschmelz ist der wichtigste Schutz für unsere Zähne und erfüllt entscheidende Funktionen für die Zahngesundheit. Obwohl er extrem widerstandsfähig ist, kann er durch Säuren, mechanische Belastungen oder falsche Pflege beschädigt werden.

Da er sich nicht regenerieren lässt, sind präventive Maßnahmen und die richtige Pflege entscheidend, um den Zahnschmelz langfristig zu erhalten und Zahnschäden vorzubeugen. Regelmäßige Besuche beim Zahnarzt und eine angepasste Zahnpflege tragen wesentlich dazu bei, die Zähne ein Leben lang gesund und stark zu halten.