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Zahnfleischtaschen: erkennen, behandeln und vorbeugen

Zahnfleischtaschen: erkennen, behandeln und vorbeugen

Zahnfleischtaschen entstehen, wenn sich das Zahnfleisch von den Zähnen löst und dadurch kleine “Taschen” entstehen. Dies kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, am häufigsten jedoch durch Zahnfleischentzündung (Gingivitis) oder eine fortgeschrittene Form davon, die Parodontitis.

Hier sind einige Ratschläge, um Zahnfleischtaschen zu erkennen, zu behandeln und vorzubeugen.

Erkennen

Zahnfleischtaschen sind oft schwer zu bemerken, da sie zunächst keine Schmerzen verursachen. Einige Anzeichen und Symptome können jedoch darauf hindeuten:

  • Blutendes Zahnfleisch beim Zähneputzen oder Zahnseide benutzen
  • Geschwollenes oder rotes Zahnfleisch
  • Zahnfleisch, das sich zurückgezogen hat oder Zähne, die länger erscheinen als normal
  • Schlechter Atem, der nicht verschwindet
  • Lockerer oder sich bewegender Zahn
  • Schmerz oder Empfindlichkeit beim Kauen

Zahnfleischtaschen können zudem durch klinische Untersuchung und Messung mit einem speziellen Werkzeug, dem sogenannten Parodontalsondens, erkannt werden. Diese Messung zeigt die Tiefe der Taschen um jeden Zahn. Eine normale Taschentiefe liegt in der Regel zwischen 1 und 3 Millimetern. Alles, was darüber hinausgeht, kann auf eine Parodontitis hinweisen, die zu Zahnfleischtaschen führen kann.

Röntgenbilder, auch bekannt als Dentalradiographien, können ebenfalls wertvolle Informationen über den Zustand des Zahnfleisches und des umliegenden Knochengewebes liefern. Sie können helfen, den Knochenverlust zu erkennen, der häufig mit fortgeschrittenen Zahnfleischerkrankungen wie Parodontitis einhergeht. Während Zahnfleischtaschen selbst auf einem Röntgenbild nicht direkt sichtbar sind, kann der Knochenverlust, der mit ihnen assoziiert ist, auf dem Bild sichtbar sein.

Deshalb ist es wichtig zu betonen, dass eine vollständige parodontale Bewertung sowohl eine klinische Untersuchung (einschließlich der Messung der Zahnfleischtaschen) als auch Röntgenbilder umfassen sollte, um den Zustand des Zahnfleisches und des umliegenden Knochengewebes vollständig zu beurteilen.

Behandlung

Die Behandlung von Zahnfleischtaschen hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Bei milder Gingivitis kann eine professionelle Zahnreinigung und eine gute Mundhygiene zu Hause ausreichen, um das Problem zu beheben.

Bei fortgeschrittener Parodontitis kann jedoch eine intensivere Behandlung erforderlich sein, wie z. B. eine Wurzelglättung, eine tiefe Reinigung (Scaling und Root Planing) oder in einigen Fällen eine chirurgische Behandlung.

Vorbeugen

Die beste Methode zur Vorbeugung von Zahnfleischtaschen ist eine gute Mundhygiene. Dies beinhaltet:

  • Zähneputzen mindestens zweimal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta
  • Verwendung von Zahnseide mindestens einmal täglich
  • Regelmäßige professionelle Zahnreinigung und Untersuchung
  • Gesunde Ernährung, einschränken von zuckerhaltigen Speisen und Getränken
  • Nicht rauchen oder Tabak konsumieren, da diese das Risiko für Zahnfleischerkrankungen erhöhen

Bitte beachten Sie, dass obwohl diese Tipps hilfreich sein können, nichts den Rat und die Behandlung durch einen professionellen Zahnarzt ersetzt. Wenn Sie Anzeichen von Zahnfleischtaschen bemerken, vereinbaren Sie so bald wie möglich einen Termin mit Ihrem Zahnarzt.

Studien und Forschung

Es gibt mehrere Studien und Forschungen, die sich auf Zahnfleischtaschen und verwandte Themen konzentrieren. Hier sind einige davon:

  1. Der Zusammenhang zwischen Parodontitis und systemischen Krankheiten: Es gibt viele Studien, die einen Zusammenhang zwischen Parodontitis (eine fortgeschrittene Form von Zahnfleischentzündung, die Zahnfleischtaschen verursachen kann) und verschiedenen systemischen Krankheiten wie Herzkrankheiten, Diabetes und Alzheimer festgestellt haben. Zum Beispiel hat eine Studie im Journal of Periodontology gezeigt, dass es einen Zusammenhang zwischen Parodontitis und Herzkrankheiten gibt.
  2. Die Auswirkungen des Rauchens auf Zahnfleischtaschen: Rauchen ist ein bekannter Risikofaktor für Zahnfleischerkrankungen und Zahnfleischtaschen. Eine Studie hat gezeigt, dass Raucher ein höheres Risiko für die Entwicklung von Zahnfleischtaschen haben als Nicht-Raucher.
  3. Die Wirksamkeit von Behandlungen für Zahnfleischtaschen: Es gibt viele Studien, die die Wirksamkeit von verschiedenen Behandlungen für Zahnfleischtaschen untersucht haben. Zum Beispiel hat eine Studie gezeigt, dass eine nicht-chirurgische Behandlung namens Scaling und Root Planing effektiv bei der Reduzierung von Zahnfleischtaschen sein kann.